Frauengottesdienst in Barver

Das Vorbereitungsteam des Frauengottesdienstes aus den Kirchengemeinden Rehden-Hemsloh und Barver mit Christa Funck und Erika Rehburg vom Kreisfrauenteam

„Neue Geistkraft werde ich in eure Mitte geben“. Mit diesen Worten aus dem Buch des Propheten Hesekiel begrüßte Katja Küster die vorwiegend weiblichen Besucher zum Frauengottesdienst in Barver. Hesekiel war der Sohn eines Priesters. Er gehörte mit zu den ersten Israeliten, die im Rahmen der babylonischen Gefangenschaft im Jahr 587 v. Chr. Aus Jerusalem deportiert und ins Exil geführt wurden. Aus babylonischen Quellen weiß man, dass sie dort schreckliches erlebt haben müssen.

Hesekiel beschreibt die Zerstörung und die erlebte Gewalt und fragt: „Wie kann ein entwurzeltes und in der Fremde lebendes Volk mit Gott verbunden bleiben und wie kommt neue Hoffnung in die traumatisierten Menschen?“

Im Verlauf des Gottesdienstes wurde in Lesungen und Aktionen deutlich, dass diese Frage ganz aktuell ist, denn auch heute leiden Menschen aufgrund von Kriegen und gewalttätigen Auseinandersetzungen an den Folgen von Vertreibung, Flucht, Hunger und Tod. Sinnbildlich wurden an einer großen schwarzen Stellwand nacheinander
überdimensionale Tränen geheftet.

Tränen z.B. für jene, die ihr Land verlassen mussten, deren Familien auseinandergerissen wurden, für die, die nicht rechtzeitig flüchten konnten und in zerstörten Kriegsgebieten verhungern müssen und auf Hilfe hoffen. Andere Tränen symbolisierten die Trauer um getötete Familienmitglieder, für die Vergewaltigung von Frauen, für die Misshandlung von Kindern und für die Opfer der derzeit 19 Kriege weltweit. Weitere Tränen symbolisierten die eigene Hilflosigkeit, nichts tun zu können, um diesen Wahnsinn zu stoppen.

Die letzte große Träne stand für unseren zerstörten Glauben zu Gott, nach der Frage, warum er diese Gewalt, diese Zerstörung und das Morden zulassen kann, warum er nicht eingreift. Aber es gibt auch Hoffnung, Zuversicht und neues Leben.

Dieses wurde durch das Anbringen von Blumen und Herzen dargestellt. Diese standen für Geborgenheit und Vertrauen in der neuen Heimat, für Hoffnung auf ein baldiges und friedliches Ende der Kriege. Sie standen für neue Freunde und offene Armen, für ein Leben ohne Angst und für neues Gottvertrauen.

Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich Katja Küster bei Christa Funck und Erika Rehburg vom Kreisfrauenteam, die bei der Vorbereitung und der Durchführung dem Vorbereitungsteam hilfreich zur Seite standen. Ein weiterer Dank ging an Pastor Schweitz für die Abkündigungen und den Segen, an Silke Husmann für die musikalische Begleitung an der Orgel und natürlich an die Frauen aus Rehden-Hemsloh und Barver für die Gestaltung des Gottesdienstes:
Heidi Wigger, Sandra Riesmeier, Anke Sandrock, Angelika Duwenhorst, Jutta Seißenschmidt, Bärbel Tiedemann-Kempf und Gabi Dobrick.

Im Anschluss waren alle Gottesdienstbesucher zu Kaffee, Tee und Gebäck in der Kirche eingeladen.

Katja Küster