Arbeit im Kirchenvorstand – ein besonderes Ehrenamt

Jeder von uns hat ein Zuhause. Ob das ein Haus, eine Wohnung, oder nur ein Zimmer ist – wir identifizieren uns damit, indem wir es gestalten, es so einrichten, dass es zu uns passt. Dann fühlt man sich im eigenen Zuhause heimisch wohl.

Doch unser Zuhause ist nicht der einzige Raum, wo unser Leben verläuft. Auch unser Ort, unser Dorf nennen wir „mein Zuhause“, das nicht weniger wichtig ist, als das eigene Heim. Für viele Menschen gehört auch die Kirchengemeinde dazu. Sie ist Teil unseres Leben, Teil unserer Dorfgemeinschaft. Sie ist Teil dessen, was wir „mein Zuhause“ nennen.

Ich betone oft: Kirche im Dorf ist viel mehr, als das schöne Gebäude mit Glockenturm. Zwischen uns und Kirche gibt es viele Berührungspunkte: Der kirchliche Friedhof, auf dem unsere Angehörigen ruhen, auf dem auch wir eines Tages unsere Ruhestätte bekommen; das Gemeindehaus, in dem sich unsere Kinder oder Enkelkinder zum Konfirmandenunterricht treffen, in dem unsere Frauen oder Mütter zur Singestunde oder zum Frauennachmittag zusammenkommen; das Gelände, das von unseren Eltern und Großeltern gestaltet und gepflegt wurde; das Kirchengebäude selbst, in dem unsere Kinder und Enkelkinder getauft und konfirmiert wurden, in dem auch heute Kinder zum KU-3 und zum Kindergottesdienst kommen, in dem auch viele unserer Vorfahren getauft, konfirmiert, getraut, eingesegnet und verabschiedet wurden. Man kann vielmehr Dinge oder Ereignisse nennen, über die jeder von uns mit der Kirche, mit der Geschichte des Dorfes und mit Menschen hier verbunden ist. Das sind unsere Wurzeln. Das ist unser Zuhause.

Kirchenvorstandswahl 2018

Dieses Zuhause mitzugestalten ist unsere Aufgabe. Indem wir uns in das Leben der Kirchengemeinde einbringen, tragen wir auch dazu bei, dass unser Dorf, unsere Dorfgemeinschaft intakt bleibt.

Das ist der entscheidende Gesichtspunkt der Arbeit der Kirchenvorstände. Es ist nicht nur die Routine des Gemeindealltags, die dieses wichtige Ehrenamt ausmacht. Vielmehr steht die Vision einer guten Gemeinschaft im Vordergrund. Deswegen stellen solche Bereiche, wie Kinder- und Jugendarbeit, Organisation und Durchführung der Gemeindefeste, Planung der Gottesdienste den Großteil der KV-Arbeit dar. Natürlich gehört auch der Friedhof, als besonderer Mittelpunkt des Dorflebens,
zu den Aufgaben, den die Kirchenvorstände mit viel Gefühl und Liebe nachgehen.

Kirchenvorstand Barver

Verständlicherweise erfordert die Arbeit im Kirchenvorstand – wie auch jede andere ehrenamtliche Tätigkeit – einige Investitionen von Zeit, Kraft und Denken. Doch es gibt auch viele schöne Momente, die den KV-Dienst zu einer interessanten und lohnenden Beschäftigung machen.

Pastor Dimitri Schweitz